Innenminister Joachim Herrmann war bei uns zu Gast und hatte ein offenes Ohr für FLEck e.V.
Bereits zum zweiten Mal besuchte uns der Minister in unserem Raum im Interimsgebäude und gratulierte zugleich herzlich zu unserem 5-jährigen Bestehen.
Wir sind schon a weng stolz darauf, dass sich der bayerische Staatsminister des Inneren, für Sport und Integration bei uns sozusagen „an der Basis“ über die aktuelle Situation in der Flüchtlingsarbeit vor Ort informiert. Die informelle Gesprächsrunde bestand neben Staatsminister Herrmann und seiner Abteilungsleiterin Dr. Heike Jung aus sieben Vertretern unseres Leitungskreises und „unserer“ Sandra Kötter (von der Caritas), die ja eng mit FLEck zusammen arbeitet. In angenehmer und sachlicher Atmosphäre wurden viele Themen angesprochen, die uns Ehrenamtliche bei FLEck e.V. beschäftigen.
So konnten wir beispielsweise berichten, dass die Einsetzung der Integrationslotsin, die wir bei unserem letzten Treffen im Sommer 2018 erbeten hatten, für uns Ehrenamtliche eine große und sehr konkrete Unterstützung für alle Helferkreise im Landkreis darstellt. Auch die seitdem eingeführten Erleichterungen bei der Erteilung einer Arbeitserlaubnis von Geflüchteten haben sich unserer Erfahrung nach durchweg positiv ausgewirkt: die Betroffenen gehen nun einer sinnvollen Tätigkeit nach und sind nicht mehr nur Leistungsempfänger. Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hilft vielen bei der Bewältigung ihrer Vergangenheit und ermöglicht einen Neuanfang, was für alle ein Plus an Lebensqualität bedeutet.
Wir berichteten außerdem vom Ehrenamts-Alltag und konnten loswerden, dass häufig Bürokratie und die ständige Veränderung der gesetzlichen Regelungen und deren teilweise zögerliche und schwierige Umsetzung, viel Kraft und Nerven kostet. In diesem Zusammenhang konnte Dr. Jung zum Hintergrund und zur Auslegung gesetzlicher Regelungen einiges erklären und näher beleuchten und es kam zu einem konstruktiven Austausch. Auch wenn wir mit dem Vorgehen der Regierung nicht immer einverstanden sind und wir die Arbeitsweise und Entscheidungen unseres Staates nicht immer verstehen und gut heißen, akzeptieren wir sie doch als Arbeitsgrundlage.
Einig hingegen waren wir uns darin, dass das Thema „Integration“ inzwischen nicht mehr nur im Zusammenhang mit den Geflüchteten gesehen werden muss, sondern zunehmend die Arbeitsmigration aus dem EU-Ausland mit ähnlichen Problematiken auftritt – besonders in Sachen Spracherwerb der Familien. Wir machten klar, wie wichtig und notwendig deshalb vor allem kurzfristig umgesetzte Hilfen für die Grund- und Mittelschulen sind, die hier vor große Herausforderungen gestellt werden. Der Staatsminister stimmte zu, dass aus den Integrations-Erfahrungen von FLEck-MitarbeiterInnen der letzten fünf Jahre vieles eingebracht werden kann.
Abschließend erkundigten sich Minister Herrmann und Frau Dr. Jung explizit nach den Bedürfnissen der Ehrenamtlichen in Eckental. Sie lobten FLEck e.V. ausdrücklich und betonten, dass sie unsere Arbeit hoch schätzen. Wir haben die beiden eingeladen, den Dialog weiter fortzusetzen.