Kaum beginnt die Pandemie an Schrecken zu verlieren und ein Neustart von „Normalität“ scheint möglich, bricht die nächste Katastrophe über uns herein: der Krieg in der Ukraine war für uns bis vor kurzem nicht vorstellbar. Und auch wenn es profan klingt: das Leben vor Ort geht weiter und es wird Zeit für ein kurzes „Update“ unserer Flüchtlingsinitiative in Eckental.
Geflüchtete in Eckental
Ende 2021 wurde die dezentrale Unterkunft in der Klingenstraße in Eschenau geschlossen. Alle dort lebenden Geflüchteten konnten gut untergebracht werden. Hier zeigte sich wieder einmal, dass die gute Zusammenarbeit mit Behörden, den Hausmeistern und Verwaltern dafür genutzt werden konnte, gemeinsam Lösungen zu finden.
Weitere aktuelle Zahlen:
• rund 35 Geflüchtete in den verbleibenden dezentralen Unterkünften
• etwa 115 Geflüchtete in den Regierungsunterkünften in Forth und Eckenhaid
• dazu etwa 150 betreute Geflüchtete in Privatunterkünften
• Altersstruktur: vom Baby bis 80 Jahre, davon etwa 40 unter 12 Jahren
• 40 Personen sind seit März 2020 neu in Eckental
• 17 verschiedene Herkunftsländer: Armenien, Aserbaidschan, Äthiopien, Belarus, Eritrea, Indien, Irak, Iran, Jordanien, Kasachstan, Libanon, Nigeria, Pakistan, Russland, Somalia, Syrien und Ukraine
Ehrenamtliche Unterstützung
Seit unserer Gründung 2015 haben sich grundsätzliche Veränderungen in der Flüchtlingsarbeit ergeben: Die Unterstützung wurde zunehmend individueller und differenzierter. Immer mehr Geflüchtete ziehen in ihre eigenen Wohnungen, finden Arbeit und Ausbildungsplätze. Zu unseren Highlights gehören vor allem die vielen Erfolge in Sachen Deutsch lernen, die vielen Schulabschlüsse und Ausbildungsverträge. Spätestens ab September brauchen wir in diesem Bereich wieder verstärkt Ehrenamtliche, die beim Lernen unterstützen, Nachhilfe geben oder die vielen fachspezifischen Vokabeln erklären, z.B. im Pflegebereich. Schon jetzt sucht unsere Fahrradwerkstatt Nachwuchs beim Schrauben und Reparieren: auch Neulinge, die das erst noch lernen wollen, sind herzlich willkommen: kontakt@fleck-ev.de.
Vereinsintern
FLEck e.V. hat in diesen wechselhaften Zeiten einen klaren Vorteil: unsere Flüchtlingsinitiative begreift sich selbst als „lernende Organisation“. Dies wurde auch im vergangenen Jahr deutlich, als sich der Vorstand und der Leitungskreis in Klausurtagung und Vereinscoaching mit dem Verein selbst beschäftigte und seine Ziele, Ausrichtung und Struktur unter die Lupe nahm. Es stellte sich heraus, dass vieles seit der Gründung 2015 nach wie vor eine gute Basis für unsere ehrenamtliche Arbeit darstellt. Sie bietet eine solide Grundlage für die sich ständig ändernden Anforderungen.
In Sachen Kommunikation haben wir während und auch durch Corona neue Wege beschritten. Hier müssen wir weiter dranbleiben, um alle abzuholen, im Gespräch zu bleiben, Transparenz zu schaffen und unser Netzwerk weiter stetig zu vergrößern – das gilt sowohl vereinsintern als auch für die Arbeit mit den Geflüchteten. Den „Neu-Start“ nach der Pandemie müssen wir als Chance nutzen, neue ehrenamtliche HelferInnen zu finden, damit sich die Arbeit wieder auf mehr Schultern verteilt. Wir freuen uns über Anfragen von Interessierten übers Ehrenamtstelefon 01573/ 6264857.
Jugendabteilung angedacht
Wir freuen uns über ein ganz besonderes Projekt: es gibt Überlegungen zur Gründung einer Jugendabteilung – entsprechende Neuigkeiten verkünden wir natürlich zeitnah!